Bereits zum dritten Mal stand am Donnerstag, 14. März 2024, ein Testflug von Starship auf dem Programm. Pünktlich um 14:55 Uhr MEZ hob das Raumschiff an der Spitze der Super Heavy ab. Das Abkoppelungsmanöver nach 2 Minuten und 42 Sekunden verlief diesmal ohne Probleme. Nach 11 Minuten war das Starship auf 174 km Höhe schwerelos. Die Wasserung erfolgte im Indischen Ozean vor der Nordwestküste Australiens.
Beitrag: Redaktion ORION
Die US-Behörden hatten die Freigabe für den Start erteilt. Dem 3. Startversuch und Starship-Testflug stand nichts mehr im Wege. Das Zeitfenster öffnete am Donnerstag, 14. März 2024, um 13:55 Uhr MEZ für den Launch. Dann startete der 75-minütige Countdown. Die grösste Rakete hob um 14:55 Uhr MEZ ab. SpaceX übertrug den Start und den anschliessenden Flug live.
Ein Testflug fast wie aus dem Lehrbuch!
Etwa 5 Sekunden vor dem Liftoff wurden die 33 Raptor-Triebwerke gezündet. Dann hob die Riesenrakete ab. Nach 2 Minuten 42 Sekunden wurde der Super Heavy Booster erfolgreich vom Starship getrennt. Ab jetzt übernahmen die 6 Raptor-Triebwerke der oberen Stufe. Der Booster kehrte darauf zur Erdoberfläche zurück und und sollte senkrecht im Wasser landen. Kurz vor dem Aufsetzen kam er infolge von Turbulenzen etwas ins Taumeln. Das Starship beschleunigte auf gut 26’000 km/h und erreichte den vorgesehenen Orbit auf rund 230 km Höhe. Verschiedene Experimente wurden durchgeführt.
Der Moment der Abkoppelung des Starships nach 2 Minuten und 42 Sekunden. (Quelle: SpaceX)
Erstmals sollte auch die Zündung der Triebwerke im All getestet werden. Damit dies erprobt werden konnte, hatte SpaceX das Starship auf eine neue Flugbahn geschickt, die im Indischen Ozean enden wird. Geplant war, dass das Starship ungefähr 65 Minuten lang unterwegs ist.
Auf dem Weg zum Indischen Ozean. Die weissen Punkte sind Eispartikel, die sich lösen. (Quelle: SpaceX)
Alles verlief nach Plan; das Öffnen und Schliessen der Ladeluke des Starship im Orbit funktionierte ebenfalls. Ziel von SpaceX ist es, das Starship-System so schnell wie möglich für den Transport von Starlink-Satelliten zu nutzen. Durch die deutlich höhere Nutzlast im Vergleich zu den Falcon-9-Raketen könnten nämlich wesentlich mehr Satelliten auf einmal ins All befördert werden.
Wiedereintritt in die Atmosphäre
Vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wurde das Starship in die richtige Position gebracht. Auf den Live-Aufnahmen war der Plasmaschweif unter dem Hitzeschild deutlich zu sehen. Diesmal gab es allerdings beim «Landemanöver» Probleme. Noch während des Absinkens fielen die Bordkameras aus. Immerhin ist das SpaceX-Team mit dem dritten Test im wörtlichen Sinne erheblich weitergekommen.
Wiedereintritt des Starships in die Atmosphäre über dem Indischen Ozean. (Quelle: SpaceX)
Vergleich ausgewählter Schwerlastraketen mit der Starship-Oberstufe (2. von links) und dem Starship-System (rechts). Quelle: Wikipedia
Viele Erfahrungen dank der ersten Flüge
Auch wenn in den öffentlich-rechtlichen Medien immer wieder von Misserfolgen zu lesen war oder ist – sie schiessen gerne gegen die Person Elon Musk –, so waren auch die ersten beiden Startversuche für das Unternehmen SpaceX wertvoll. Bekanntlich lernt man aus Fehlern, und da es sich um ein neues System handelt, hat niemand erwartet, dass alles gleich auf Anhieb funktionieren würde. Und Musk ist dafür bekannt, wichtige Erkenntnisse schon beim nächsten Flug umzusetzen. Der heutige Testflug war so gesehen ein weiterer Meilenstein! Schon in einem Monat dürfte ein weiterer Flug erfolgen.