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Heute am Himmel

Samstag, 12. August 2023

Mondalter (um 04:30.0): 25.65 Tage nach Neumond
Abnehmende Mondsichel,
22° 07′ über dem Ostnordosthorizont
Alle Zeiten in mitteleuropäischer Sommerzeit MESZ

Zusammenstellung & Grafiken: Thomas Baer, Redaktion ORION

Dämmerungszeiten (für Zürich)

04:11 – 05:00Astronomische Morgendämmerung (Sonne zwischen –18° und –12° unter dem Horizont)
05:00 – 05:43Nautische Morgendämmerung (Sonne zwischen –12° und –6° unter dem Horizont)
05:43 – 06:21Bürgerliche Morgendämmerung (Sonne zwischen –6° und 0° unter dem Horizont)
20:40 – 21:17Bürgerliche Abenddämmerung (Sonne zwischen 0° und –6° unter dem Horizont)
21:17 – 22:00Nautische Abenddämmerung (Sonne zwischen –6° und –12° unter dem Horizont)
22:00 – 22:48Astronomische Abenddämmerung (Sonne zwischen –12° und –18° unter dem Horizont)
Alle Zeiten in Mitteleuropäischer Sommerzeit MESZ

Bürgerliche Dämmerung Lesen im Freien schon / noch möglich, die ersten hellsten Sterne und Planeten werden sichtbar / verblassen
Nautische Dämmerung Einige hellere Sterne gerade schon / noch sichtbar
Astronomische Dämmerung Bis zur maximalen Dunkelheit tiefer Nacht oder ab deren Ende

Tagesereignisse kurz und bündig

Gegen 04:30 Uhr MESZ sehen wir die abnehmende Mondsichel in den Zwillingen. Sie steht so hoch am Himmel wie seit 10 Jahren nicht mehr. Jupiter wird gegen 00:30 Uhr MESZ im Osten sichtbar und kann bis zum Tagesanbruch verfolgt werden. Am Nachthimmel ist Saturn gut zu beobachten; er geht schon gegen 22:00 Uhr MESZ im Ostsüdosten auf und ist bis in die Morgendämmerung über den Südhorizont gewandert. Ende August erreicht er seine Oppositionsstellung. Uranus und Neptun sind jetzt beide am Morgenhimmel teleskopisch auffindbar.
In dieser Nacht lohnt es sich nach den Perseïden-Sternschnuppen Ausschau zu halten. Morgen, 13. August 2023, wird nach Sonnenaufgang das Maximum erreicht. Besonders in der zweiten Nachthälfte dürfte die Aktivität zunehmen. Vielerorts sollte auch der Himmel klar sein.

Mond und PlanetenHier sehen wir die Planeten längs der Ekliptik. Venus hat sich zurückgezogen, Mars und Merkur verabschieden sich ebenfalls. Saturn finden wir im Wassermann, Jupiter im Widder. (Grafik: Thomas Baer, Redaktion ORION)

Astronomische Ereignisse heute (zeitlich chronologisch für Zürich)

00:30.0Saturn (+0.50mag) 24° 59′ über dem Südhorizont (ca. 6 Stunden lang bis in die Morgendämmerung zu sehen)


Saturnmondstellung um 00:30.0

05:44.2 Rhea: Südlicher Vorbeigang (Untere Konjunktion)
00:30.0Jupiter (–2.46mag) 6° 49′ über dem Osthorizont (ca. 4 Stunden lang bis in die Morgendämmerung zu sehen)


Jupitermondstellung um 00:30.0 (I) Io, (II) Europa, (III) Ganymed, (IV) Kallisto

Heute keine besondere Jupitermondereignisse
01:51.5Mondaufgang (für Zürich), Azimut 47° 10′
02:00.0Mond: Erdlicht bis ca. 14. August 2023 (Intensität täglich zunehmend)
04:30.0Abnehmende Mondsichel, 22° 07′ über dem Ostnordosthorizont
04:30.0Mond: 9° 38′ 52″ östlich von Al Nath, Beta Tauri (+1.62mag)
06:21.0Sonnenaufgang (für Zürich), Azimut 67° 06′
09:34.4Mond: Nördlichste Lage, Deklination: +27.994° / Dies ist die nördlichste Mondposition der letzten 10 Jahre. Wir können den Mond am Taghimmel sehen.
10:25.4Mond: Kulmination im Süden (für Zürich), Höhe 70° 14′
13:30.7Sonne: Kulmination im Süden (für Zürich), Höhe 57° 31′
18:59.0Monduntergang (für Zürich), Azimut 312° 47′ / 02:46.0 Mondaufgang (für Zürich) am 13. August 2023, Azimut 47° 38′
20:39.7Sonnenuntergang (für Zürich), Azimut 292° 37′
23:00.0Perseïden-Sternschnuppen sind jetzt zahlreich zu sehen! Bis zum Mondaufgang am 13. August 2023 sind durchaus bis zu gegen 100 Meteore pro Stunde zu erwarten!

Folgende Sternwarten bieten Spezialabende:
Sternwarte Bülach: https://sternwartebuelach.ch/
Sternwarte Mirasteilas: https://www.mirasteilas.ch/
Alle Zeiten in Mitteleuropäischer Sommerzeit MESZ

grüne Zeiten (von blossem Auge, mit dem Feldstecher, mit einem Teleskop zu sehen)
blaue Zeiten (nur schwierig zu beobachten, da das Ereignis z. B. bei Tageslicht oder nur knapp über dem Horizont stattfindet)
rote Zeiten (das Ereignis ist nicht beobachtbar, da es am Taghimmel oder für uns unter dem Horizont stattfindet)

Alle Jahre wieder: Perseïden-Sternschnuppen heute Nacht besonders zahlreich

Einer der alljährlich wiederkehrenden aktiven Sternschnuppenströme ist der Meteorstrom der Perseïden, die ihre Herkunft dem Kometen 109P/Swift-Tuttle verdanken. Die Anzahl der Sternschnuppen erhöht sich immer dann, wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn der ehemaligen Bahn des Kometen sehr nahe kommt. Heute Nacht, sobald es dunkel genug ist, werden wir wieder zahlreich Sternschnuppen über den Himmel huschen sehen, mitunter auch sehr helle Objekte, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln. Da die abnehmende Mondsichel erst kurz vor 03:00 Uhr MESZ (am morgigen 13. August 2023) aufgeht, ist die Nacht sehr dunkel. Sofern keine Wolken den Himmel trüben, ist uns dieses Jahr wieder ein «himmlisches Feuerwerk» garantiert.

Die Perseïden waren bereits gestern Nacht aktiv. Diese Aufnahme entstand im Zürcher Oberland bei Gfell (Sternenberg). Eine «artfremde Sternschnuppe» hat sich auch noch inszeniert. (Bild: Fabian Mathis)

Wenn man gegen 23:00 Uhr MESZ nach Nordosten blickt, geht das Sternbild Perseus auf. Aus dieser Konstellation scheinen die Sternschnuppen zu entspringen. (Grafik: Thomas Baer, Redaktion ORION)

Die erste Erwähnung des Perseïden-Meteorstroms wurde in einer chinesischen Chronik gefunden, datiert mit dem Jahr 36, während in Europa der älteste Bericht aus dem Jahr 811 stammt und von den «Tränen des heiligen Laurentius» erzählt, die um den 10. August herum, zum Namenstag des Märtyrers Laurentius von Rom, besonders zahlreich auftreten. Heute ist hinlänglich bekannt, dass die Auflösungsprodukte des periodischen Kometen 109P/Swift-Tuttle (Umlaufszeit 133 Jahre 103 Tage) für den Perseïden-Strom verantwortlich sind. So können auch die von chinesischen Astronomen beobachteten «Grossen Kometen» der Jahre 69 v. Chr. und 188 n. Chr. 109P/Swift-Tuttle zugeschrieben werden, genauso wie Komet Kegler von 1737 (C/1737 N1 respektive 1737 II).

Bei einer abermaligen Wiederkehr kam der Komet der Erde im Jahr 1862 auf 0.34 Astronomische Einheiten nahe, erreichte eine Helligkeit von +2.0mag und bildete einen langen Schweif von annährend 30° Länge aus. Bahnbestimmungen von damals legten nahe, dass der Komet 1981 das nächste Mal das innere Sonnensystem passieren müsste, doch 109P/Swift-Tuttle blieb unauffindbar. Dies brachte den US-Astronomen Brian Marsden auf die Idee, dass Komet Kegler wohl 109P/Swift-Tuttle war und berechnete daraus seine Wiederkehr für 1992 voraus. Tatsächlich fand der japanische Amateurastronomen Tsuruhiko Kiuchi am 26. September 1992 den Vagabunden an der vorhergesagten Stelle. Die Perseïden-Aktivität war im August 1993 mit einer Fallrate von 350 Sternschnuppen pro Stunde stark erhöht, doch ein eigentlicher «Meteorsturm», wie ihn die Astronomen für möglich hielten, blieb jedoch aus. Heute hat sich die Fallrate wieder bei 100 bis 120 Sternschnuppen eingependelt.

Planeten am Abendhimmel: Saturn löst Mars und Merkur ab

Venus hat sich als «Abendstern» inzwischen vom Abendhimmel zurückgezogen. Im August 2023 wechselt sie an den Morgenhimmel. Ihre untere Konjunktion mit der Sonne erfolgt am 13. Venus bleibt somit vorübergehend unbeobachtbar und tritt erst zum Monatsende hin am Morgenhimmel in Erscheinung.

Mars ist Anfang August 2023 theoretisch noch am Abendhimmel präsent, doch sein östlicher Abstand von der Sonne wird stetig kleiner. Ob man den +1.77mag lichtschwachen Planeten in der Dämmerung überhaupt noch sehen kann, ist höchst fraglich. Am ehesten wird man ihn noch durch ein Teleskop erspähen können.

Ebenfalls zu Monatsbeginn kann man mit einem Fernglas oder Teleskop noch Merkur knapp über dem Westhorizont entdecken. Auch er ist allerdings ein schwieriger Kandidat und geht schon bald unter.

Saturn gelangt am 27. August 2023 in Opposition zur Sonne. Somit können wir den Ringplaneten schon ab der zweiten Monatshälfte gegen 21:30 Uhr MESZ im Ostsüdosten aufsteigen sehen.

Der Mond nimmt in diesem August einen extrem südlichen Verlauf über den Horizont. Die Mondbahn verläuft in diesem Abschnitt südlich der Ekliptik. Weil sich im August die scheinbare jährliche Sonnenbahn ebenfalls in recht flachem Winkel über den Horizont erhebt, erlangt der «Sommermond» keine grosse Höhe. 

Mars und Merkur am Abendhimmel vom 1. bis ca. 5. August 2023 gegen 21:30 Uhr MESZ. Saturn taucht zu dieser Zeit in der zweiten Monatshälfte im Ostsüdosten auf. (Grafik: Thomas Baer, Redaktion ORION)

Planeten am Morgenhimmel: Jupiter ab Mitternacht, Saturn gelangt in Opposition zur Sonne

Jupiter ist am Morgenhimmel zweifelsohne der Glanzpunkt. Er geht Anfang August 2023 kurz nach Mitternacht auf, Ende Monat zwei Stunden früher. Bis in die frühen Morgenstunden hat sich der Planet schon hoch über den Südost- und später in den Südhorizont bewegt.

Saturn geht etwas mehr als 2 Stunden vor Jupiter auf, am 1. August 2022 kurz nach 22:00 Uhr MESZ, am 31. bereits kurz nach 20:00 Uhr MESZ. Wir können ihn dank seiner Opposition am 27. die ganze Nacht hindurch verfolgen. Bis um 05:30 Uhr MESZ ist der Ringplanet schon nach Südwesten gewandert.

Auch die beiden lichtschwachen Planeten Uranus und Neptun können bis zum Anbruch der Morgendämmerung teleskopisch beobachtet werden.

Nach seiner vollen Phase in der Nacht vom 1. auf den 2. August 2023 geht der Mond täglich später auf und ist vorerst in der zweiten Nachthälfte, zur Monatsmitte dann erst in den frühen Morgenstunden zu sehen. Im Unterschied zur Abendsituation steht die Ekliptik (scheinbare jährliche Sonnenbahn) im August sehr steil zum Morgenhorizont. Dies erklärt, warum wir den abnehmenden Mond in grössen Höhen beobachten können.
Am 3. August 2023 begegnet der noch fast volle Mond Saturn, heute am 8. können wir den abnehmenden Halbmond nahe westlich von Jupiter sehen.

Jupiter steht in der beginnenden Morgendämmerung schon hoch im Südosten und später im Monat im Süden, während sich Saturn allmählich seinem Untergang nähert. Gezeichnet sind die Planetenpositionen um 05:30 Uhr MESZ am 1., 15. und 31. August 2023, hier für die Schul- und Volkssternwarte Bülach (Grafik: Thomas Baer, Redaktion ORION)

Internationale Raumstation (ISS) – Überflugdetails

Die Internationale Raumstation ISS ist das nächste Mal wieder am 22. August 2023 am europäischen Himmel zu beobachten. Dann am wird sie am Morgenhimmel zu sehen sein. Im Unterschied zu einem Flugzeug, blinkt sie nicht, sondern erscheint uns als auffällig heller ruhiger Lichtpunkt, der rasch über den Himmel zieht.

Mit dem nachfolgenden Link werden Sie direkt mit der Daten-Bank der Website «heavens-above» verbunden.

https://www.heavens-above.com/PassSummary.aspx?satid=25544&lat=47.3744&lng=8.541&loc=Z%c3%bcrich&alt=0&tz=CET

Aktuell sichtbare Satelliten (für Zürich)

Mit dem nachfolgenden Link werden Sie direkt mit der Daten-Bank der Website «heavens-above» verbunden.

https://www.heavens-above.com/AllSats.aspx?lat=47.3744&lng=8.541&loc=Z%c3%bcrich&alt=0&tz=CET

Vorübergehend keine Eintragungen der Jupitermonde
Wir setzen die Jupitermondeintragungen vorübergehend aus, da Jupiter seine Abendsichtbarkeit beendet hat und bald in Konjunktion mit der Sonne gelangt.

Sonnenflecken heute

Mit dem nachfolgenden Link werden Sie direkt mit der Daten-Bank der Website von SOHO verbunden.

https://soho.nascom.nasa.gov/sunspots/

Weitere Links zur Sonne:
https://www.sidc.be/
http://solarcyclescience.com/solarcycle.html

Weiterführende Links

https://www.heavens-above.com/
https://www.youtube.com/channel/UCzPyS7OA57wz_QaOgZCSCwg