Planetenbedeckungen durch den Mond ereignen sich nur alle paar Jahre und noch seltener zu einer für uns günstigen Tageszeit. Finden die Ereignisse am Taghimmel statt, sind sie nur teleskopisch zu beobachten. Dies ist am 19. September nicht anders.
Doch da es sich um die helle Venus handelt, können wir die Bedeckung trotz Tageshelligkeit recht gut verfolgen, sofern wir einen perfekt klaren Himmel haben. Die zu 5.5 % beleuchtete Mondsichel befindet sich um 14:00 Uhr MESZ etwas mehr als 27° nordwestlich der Sonne.
Da man sich oft schwertut, am Taghimmel Objekte zu erkennen, lohnt es sich, die Sonne mit der Hand abzudecken. Dann sollte es leichter gelingen, den Mond auf etwa gleicher Höhe rechts des Tagesgestirns zu entdecken.
In Zürich erfasst der helle Mondrand das 11.48″ grosse und zu Dreivierteln beleuchtete Planetenscheibchen um 14:11:44 Uhr MESZ. Der ganze Bedeckungsvorgang dauert genau 30 Sekunden. Um 15:27:48 Uhr MESZ beginnt Venus wieder – diesmal am dunklen Mondrand – hervorzutreten. Diesmal dauert es 27 Sekunden, bis wir Venus wieder ganz sehen können. Im runden Ausschnitt unten ist die Situation kurz vor und nach der Bedeckung dargestellt. Die Mondsichel ist in Bezug auf den Horizont lagerichtig gezeichnet. Wer das diesjährige Ereignis verpasst, kommt im nächsten Jahr, am 14. September, kurz nach Mondaufgang nochmals in den Genuss einer Venusbedeckung, dann durch die zunehmende Mondsichel in etwas grösserer Sonnenentfernung.
Der Bedeckungszeitplan
14:11.7 | Mond bedeckt Venus (–3.94mag): Erster Kontakt bei Positionswinkel = 127.4° (heller Mondrand)![]() Die Venusbedeckung bei Tag. (Grafik: Thomas Baer) |
14:12.2 | Venus (–3.94mag) vollständig bedeckt bei Positionswinkel = 127.3° (heller Mondrand) |
15:27.8 | Venus (–3.94mag) erscheint bei Positionswinkel = 306.0° (dunkler Mondrand) |
15:28.3 | Ende der Venusbedeckung: Letzter Kontakt bei Positionswinkel = 306.0° (heller Mondrand) |
Am Morgen waren Mond, Venus und Regulus in der Morgendämmerung zu sehen. (Bild: Thomas Baer)
Hier noch eine nähere Ansicht. Die phänomenale Fernsicht liess das Erdlicht besonders hell erscheinen. (Bild: Thomas Baer)